Fühlst du dich oft gestresst? Laut der Stress-Studie der Techniker Krankenkasse fühlen sich 26 Prozent der Deutschen zunehmend gestresst. Obwohl Stress eine natürliche Reaktion des Körpers auf schwierige Situationen ist, kann er im Dauerzustand gesundheitsschädlich wirken [1]. Das Risiko von Erkrankungen wie Diabetes und die Gefahr von Bluthochdruck können steigen. Das sind ein paar der Gründe warum Stress krank macht. Zudem ist Übergewicht eine mögliche Folge von Dauerstress.
Erfahre in diesem Artikel, wie sich Stress auf das Körpergewicht, den Blutzucker und den Blutdruck auswirkt, warum Stress krank macht und was du dagegen tun kannst.
Was passiert bei Stress?
In stressigen Situationen schüttet dein Körper Stresshormone aus, unter anderem Cortisol. Zunächst geht Cortisol wichtigen Aufgaben im Körper nach [2]:
- Es stellt dem Körper Energie zur Verfügung.
- Es hält den Blutzucker aufrecht.
- Es hindert den Blutdruck davor zu sinken.
- Es wirkt entzündungshemmend.
- Es schärft deine Sinne und steigert deine Aufmerksamkeit.
Wenn du dich dauerhaft gestresst fühlst, läuft die Cortisolproduktion auf Hochtouren. Das kann ein schädliches Ausmaß annehmen und dann macht Stress krank.
Stress erhöht die Ansammlung von Bauchfett.
Stress signalisiert deinem Körper, dass er in den Überlebensmodus wechselt. In früheren Zeiten haben die Menschen weit häufiger um ihr Überleben kämpfen müssen, als wir heute. Ständig lauerten Gefahren um sie herum. Damit sie gefährliche Zeiten überstehen konnten, benötigten sie Energie, um vor Raubtieren und anderen Gefahren zu fliehen und auf Sparflamme zu funktionieren.
Der Körper lernte, Energie zu speichern. Die Verdauung und die Fettverbrennung werden heruntergefahren. Dadurch speichert der Körper mehr Fett, insbesondere in der Bauchregion [3]. Dort sammelt sich das sogenannte viszerale Fettgewebe an, das Entzündungen fördert. Studien zufolge hängt viszerales Fettgewebe mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Bluthochdruck sowie Schlaganfällen oder auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 zusammen [4].
Wenn du gestresst bist, verspürst du meistens auch mehr Heißhunger. Die Hand greift gerne zu Süßigkeiten und Snacks, um den Hunger zu stillen. Stattdessen verschlimmern sie das Hungergefühl. So kann Dauerstress dazu führen, dass du höhere Mengen an leeren Kalorien zu dir nimmst, die dein Gewicht erhöhen können. Ein weiterer Grund warum Stress krank macht, denn Übergewicht führt zu weiteren Gesundheitsproblemen.
In dem Artikel „Was tun bei Übergewicht?“ haben wir dir alles Wissenswerte rund um das Thema Übergewicht zusammengefasst. Schau gerne vorbei.
Stress kann den Blutzucker erhöhen.
Das Stresshormon Cortisol stellt dir Energie zur Verfügung. Dabei bevorzugt dein Gehirn vor allem Zucker, da es ihn schnell verwerten kann. Im Stresszustand wandelt Cortisol Proteine aus der Leber in Zuckermoleküle um, die den Blutzucker anheben.
Beispielsweise ist dein Blutzucker morgens meistens leicht erhöht. Denn in der Nacht regt Cortisol die Zuckerfreisetzung der Leber an, damit dein Körper mit Energie für Reparaturprozesse versorgt ist.
Forscher beobachten immer wieder, dass Probanden in Studien ein erhöhtes Typ-2-Diabetes-Risiko haben, wenn sie sich in Dauerstress befinden [5].
Weitere Informationen über Diabetes findest du in usnerem Artikel: „Was ist Diabetes Mellitus?“.
Stress lässt das Herz höher schlagen.
Wenn dein Körper auf den Überlebensmodus schaltet, beginnt dein Herz schneller zu schlagen: Deine Durchblutung wird angeregt, um jede Zelle mit ausreichend Energie zu versorgen und stressigen Situationen zu trotzen. Dadurch steigt dein Blutdruck.
Hört der Stresszustand nicht auf, bleibt der Blutdruck erhöht. Die Folge: Ein chronischer Bluthochdruck kann sich entwickeln. Je länger der Bluthochdruck bestehen bleibt und nicht behandelt wird, desto größer wird das Risiko von Schlaganfällen oder auch Arterienverkalkungen [6].
Kennst du den Weißkittel-Bluthochdruck?
Dieser Begriff beschreibt das Phänomen, wenn dein Blutdruck erhöht ist, weil du dich in der Gegenwart von Ärzten unwohl fühlst.
Mehr über Bluthochdruck erfährst du in dem Artikel: „Was ist hoher Blutdruck?“
Diese Tipps helfen bei Stress.
Stress im Alltag zu vermeiden, gestaltet sich schwierig. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen du dich nicht vor Stress bewahren kannst. Aber du kannst vermeiden, das dich Stress krank macht. Daher solltest du diese Tipps verfolgen, um besser mit Stress im Alltag umzugehen und ihn zu reduzieren:
- Praktiziere Stressbewältigungsmethoden wie Yoga, Qi-Gong oder Meditation.
- Treibe Sport, aber lass Sport nicht zum Stress werden. Finde eine Sportart, in der du dich auspowern kannst und die dir Spaß bringt!
- Achte auf eine gesunde Schlafhygiene. Wenn du unausgeschlafen bist, fühlst du dich leichter gestresst.
- Baue dir Pausen in deine Routinen ein. Du bist keine Maschine, die durchgängig funktionieren kann. Genehmige dir Ruhe mit einer schönen Aktivität, um abzuschalten.
- Umgib dich regelmäßig mit deinen Liebsten. Soziale Kontakte helfen, sich weniger gestresst zu fühlen
Wenn es mal etwas Süßes sein soll, dann kannst du zu einem kleinen Stück Zartbitterschokolade greifen. Diese kann die Cortisolproduktion herunterfahren.
Brich ein Stück von der Tafel ab und lass die Schokolade im Mund zergehen [7].
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Quellen
[1] Techniker Krankenkasse; Stressstudie 2021: „2021-stressstudie-data.pdf“. Zugegriffen: 14. Juni 2022. [Online]. Verfügbar unter: https://www.tk.de/resource/blob/2116464/9ff316aaf08870ed54aa8a664502ac67/2021-stressstudie-data.pdf (Achtung! Download)
[2] „Pschyrembel Online | Cortisol“. https://www.pschyrembel.de/Cortisol/K059R/doc (zugegriffen 14. Juni 2022).
[3] P. Eriksson, L. Schiöler, M. Söderberg, A. Rosengren, und K. Torén, „Job strain and resting heart rate: a cross-sectional study in a Swedish random working sample“, BMC Public Health, Bd. 16, S. 228, März 2016, doi: 10.1186/s12889-016-2900-9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4779265
[4] G. M. Cunha u. a., „Efficacy of a 2-Month Very Low-Calorie Ketogenic Diet (VLCKD) Compared to a Standard Low-Calorie Diet in Reducing Visceral and Liver Fat Accumulation in Patients With Obesity“, Front. Endocrinol., Bd. 11, S. 607, Sep. 2020, doi: 10.3389/fendo.2020.00607. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33042004/
[5] „Stress and Diabetes: A Review of the Links | Diabetes Spectrum | American Diabetes Association“. https://diabetesjournals.org/spectrum/article/18/2/121/1827/Stress-and-Diabetes-A-Review-of-the-Links (zugegriffen 14. Juni 2022).
[6] „Pschyrembel Online | bluthochdruck“. https://www.pschyrembel.de/bluthochdruck/K0ACE/doc/ (zugegriffen 14. Juni 2022).
[7] C. Tsang, L. Hodgson, A. Bussu, G. Farhat, und E. Al-Dujaili, „Effect of Polyphenol-Rich Dark Chocolate on Salivary Cortisol and Mood in Adults“, Antioxidants, Bd. 8, Nr. 6, S. 149, Mai 2019, doi: 10.3390/antiox8060149. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31146395/