Die Sonne scheint, die Blumen blühen, der Frühling hat eingesetzt. Du freust dich zwar, doch bist geistig und körperlich überhaupt nicht fit? Dann leidest du vielleicht an Frühjahrsmüdigkeit.

Was ist Frühjahrsmüdigkeit?

Im Winter ist es lange dunkel, du bist viel zu Hause und isst reichhaltige, warme Mahlzeiten, die schwer im Magen liegen. Dort liegt es gefühlt nahe, dass du müde bist. Doch gerade in der Umstellung der Jahreszeiten kann es auch sein, dass du dich tagsüber antriebslos, müde und gereizt fühlst. Dazu können Kopfschmerzen, Schwindelgefühl sowie niedriger Blutdruck kommen. In schweren Fällen können auch Gliederschmerzen Teil der Symptome sein.

Gleichzeitig wird zum Frühling Ende März die Uhr vorgestellt. Dieser Mini-Jetlag kann die Müdigkeit zusätzlich verstärken.

Woher kommt die Frühjahrsmüdigkeit?

Das Phänomen der Frühjahrsmüdigkeit hängt stark mit deinem Serotoninhaushalt zusammen. Serotonin ist als Glückshormon bekannt, da es stark deine Stimmung beeinflusst. Doch das ist nicht alles. Es beeinflusst auch deinen Schlaf-Wach-Rhythmus.  Normalerweise hält es dich wach. Doch wird es durch die zunehmende Tageslänge vermehrt ausgeschüttet, kann dies erst zu einem gegenteiligen Effekt, der Müdigkeit, führen. So wirst du sowohl durch zu wenig als auch durch zu viel Serotonin müde und erschöpft.

Ebenfalls zuständig für deinen Schlaf-Wach-Rhythmus ist das Hormon Melatonin. Dieses wird bei Dunkelheit gebildet, um dich müde zu machen. Dadurch, dass es im Winter länger dunkel ist, schüttest du auch mehr von diesem Hormon aus und dein Melatoninspiegel könnte so auch gegen Ende des Winters höher sein, was im Frühjahr zu mehr Müdigkeit führen kann.

Nicht nur die mechanischen Uhren werden umgestellt. Auch deine innere Uhr muss sich erst auf die Sommerzeit einstellen.

Ein weiterer Faktor ist das Vitamin D. Denn ein Mangel dieses Vitamins führt ebenfalls zu Müdigkeit. Du bildest Vitamin D durch Sonneneinstrahlung über deine Haut. Doch durch die lange, dicke Kleidung im Winter und die geringe Sonneneinstrahlung kannst du viel weniger Vitamin D bilden und musst auf deine Reserven aus Muskel– und Fettgewebe zurückgreifen. Sind diese Speicher aufgebraucht, kannst du wie viele Menschen in Deutschland über die Winterzeit einen Vitamin-D-Mangel entwickeln. Bis du ab März wieder einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel aufgebaut hast, kann es eine Weile dauern. Hast du den Verdacht, einen Vitamin-D-Mangel zu haben, raten wir dir, diesen ärztlich überprüfen zu lassen und dann ergänzend einzunehmen, also zu supplementieren.

Interessierst du dich für die Einnahme von Supplementen, lies gern unseren Artikel Supplemente – Welche sind sinnvoll?

Schließlich erweitern im Frühling die steigenden Temperaturen auch deine Blutgefäße, sodass dein Blutdruck sinkt. Auch das kann dich an den ersten warmen Tagen zusätzlich müde werden lassen.

Was kann ich gegen Frühjahrsmüdigkeit tun?

Auch wenn du das dringende Bedürfnis nach einem Mittagsschläfchen hast, solltest du das lieber lassen. Das regt nämlich deine Melatoninproduktion an. In der Folge wirst du noch müder. Stattdessen solltest du dich entgegen der Schlappheit viel bewegen, am besten draußen in der Sonne. So kann dein Körper sowohl Serotonin in geregelter Menge ausschütten als auch Vitamin D produzieren und dir langfristig gegen die Müdigkeit helfen, bzw. die Umstellung auf die Sommerzeit erleichtern.

Genau das, wonach du dich nicht fühlst, ist das richtige Gegenmittel: Bewegung - am besten draußen in der Sonne und mit etwas freier Haut für die Vitamin-D-Synthese.

Was hat Frühjahrsmüdigkeit mit Ernährung zu tun?

Früher glaubte man, die Frühjahrsmüdigkeit käme durch einen generellen Vitaminmangel über den Winter. Heute weiß man es besser: bis auf Vitamin D, dass in Lebensmitteln kaum in nennenswerten Mengen enthalten ist, kannst du dich auch im Winter ausreichend mit Vitaminen versorgen. 

Doch auch wenn im Winter kein genereller Vitaminmangel vorherrscht, kann dir natürlich eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen gegen die Beschwerden der Frühjahrsmüdigkeit helfen. Denn nur wenn du ausreichend mit Vitaminen und anderen Mikronährstoffen versorgt bist, kannst du eine vollwertige Leistungsfähigkeit deines Körpers gewährleisten. 

Für deine körpereigene Herstellung von Serotonin ist die ausreichende Versorgung mit der Aminosäure Tryptophan wichtig, denn diese stellt den Ausgangsstoff dar. Als Aminosäure ist Tryptophan Bestandteil von Proteinen, daher findest du es in proteinreichen Lebensmitteln wie z.B. Geflügel, Eiern, Milch und Milchprodukten. Selbstverständlich aber findest du Tryptophan auch in pflanzlichen Lebensmitteln, beispielsweise in Kürbiskernen, Sojabohnen, Erbsen, Nüssen, Hefeflocken oder Kakao.

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