Am 04.02.2024 ist Weltkrebstag – ein guter Anlass, um über Krebs und den Zusammenhang mit der Ernährung zu sprechen.

Krebs in Deutschland

Heute leben etwa 4 Mio Menschen mit einer Krebsdiagnose. Jedes Jahr erkranken in Deutschland weitere 500.000 Menschen. Die gute Nachricht ist, dass die Sterberate durch Krebs in Deutschland in den letzten zehn Jahren merklich gesunken ist. Ungefähr die Hälfte aller Krebserkrankungen kann derzeit geheilt werden, je nach betroffenem Organ oder Gewebe sowie Stadium, in dem die Diagnose gestellt wird. 

Doch 40 % aller Krebserkrankungen könnten durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden. Dabei spielen, wie du weißt, Rauchen und Alkohol trinken eine große Rolle, doch auch die Ernährung kann einen entscheidenden Beitrag in der Krebsprävention leisten.

Wie entsteht Krebs?

Stark vereinfacht gesagt entsteht Krebs dann, wenn deine Zellen aus ihrem natürlichen Lebenszyklus von Zellteilung und –wachstum ausbrechen und sich unkontrolliert weiter teilen. Dies kann beispielsweise durch Mutationen in deiner DNA, also deinem Erbgut in deinen Zellen, passieren. Begünstigt werden solche Mutationen durch sogenannte freie Radikale, sehr reaktionsfreudige Moleküle, die zu Zellschäden führen können, weil sie sich negativ geladene Teilchen (Elektronen) aus anderen Molekülen stehlen. Gegen diese freien Radikale helfen Antioxidantien. Denn diese können ein Elektron abgeben, ohne selbst Schaden zu nehmen. Kann dein Körper jedoch nicht genügend Antioxidantien entgegen setzen, gelangt er in einen Zustand namens oxidativer Stress, der das Krebsrisiko steigen lässt.

Die häufigste Krebsart bei Frauen ist Brustkrebs, Männer sind am häufigsten von Prostatakrebs betroffen.

Woher kommen freie Radikale?

Freie Radikale können sowohl von außen z.B. durch UV-Strahlung, Zigarettenrauch, Röntgenstrahlung oder Hitzeeinwirkung in deinem Körper entstehen, als auch durch körpereigene Prozesse wie bei der Zellatmung entstehen. Schützen kannst du dich demnach schon z.B. durch die Benutzung von Sonnencreme oder den Verzicht auf Rauchen und Solarium, jedoch nicht komplett. Stattdessen kannst du deinem Körper zur Neutralisierung der freien Radikale Antioxidantien zur Verfügung stellen.

Wie sieht eine Ernährung gegen Krebs aus?

Wichtig zu erwähnen ist, dass eine bestehende Krebserkrankung nicht durch Ernährung zu heilen ist. Doch sie kann ihren Teil dazu beitragen, eine Krebserkrankung zu verhindern.

Es ist sicherlich nicht überraschend, wenn wir eine ausgewogene, zuckerarme Ernährung reich an Gemüse und Vollkorn empfehlen. Allein dadurch, dass du damit Übergewicht verhindern oder bekämpfen kannst, wirkt so eine Ernährung krebspräventiv. Denn Übergewicht ist einer der größten Risikofaktoren für Krebs, allein für 13 verschiedene Krebsarten soll es das Risiko erhöhen.

Die zu einer ausgewogenen Ernährung dazu gehörenden Ballaststoffe aus Vollkornprodukten können das Risiko für Darmkrebs senken, da sie die Dauer, die dein Darm möglichen krebsfördernden Stoffen ausgesetzt ist, verkürzen. 

Außerdem liefert dir diese ausgewogene Ernährung besonders viele Antioxidantien. Denn Antioxidantien sind z.B. Vitamine wie Vitamin B2, Vitamin C und E; Mineralstoffe wie Selen, Zink oder Eisen, aber auch sekundäre Pflanzenstoffe. Nennenswerte Mengen Vitamin C findest du beispielsweise in Paprika, Johannisbeeren oder Grünkohl, Vitamin E als fettlösliches Vitamin hingegen beispielsweise in Weizenkeimöl, Rapsöl oder Erdnüssen.

Die antioxidativen Mineralstoffe findest du in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Käse, Austern, Fisch oder Garnelen, aber auch in pflanzlichen Lebensmitteln wie Pilzen, Nüssen, Haferflocken oder grünem Blattgemüse.

Antioxidative sekundäre Pflanzenstoffe findest du vor allem in buntem Gemüse, zum Beispiel Carotinoide in Möhren, Tomaten oder Süßkartoffeln sowie Flavonoide in Beeren, Auberginen oder grünem Tee. Auch Brokkoli wird mit seinen sek. Pflanzenstoffen namens Glucosinolate oder auch Senfölglykoside eine krebspräventive Wirkung zugeschrieben. Lässt du den Brokkoli nach dem Schneiden etwa eine halbe Stunde ruhen, können aus einem im Brokkoli enthaltenen Enzym und den sek. Pflanzenstoffen ein bestimmter Stoff entstehen, der sogar potentiell krebsheilend sein kann. Dieser nennt sich Sulforaphan und könnte bei einer Chemotherapie unterstützen. Dies ist jedoch bis jetzt nur im Tierversuch untersucht und soll kein Versprechen darstellen Krebs zu heilen. 

Je stärker die Farbe des Gemüses, desto höher ist der Gehalt an färbenden sekundären Pflanzenstoffen.

Auch die mediterrane Ernährung wird als Präventionsmaßnahme gegen Krebs empfohlen. Möchtest du mehr über diese Form der Ernährung lesen, klicke hier: Mittelmeergefühle mit der mediterranen Ernährung

Welche Lebensmittel sind krebserregend?

Im Gegensatz dazu solltest du jedoch verarbeitetes Fleisch meiden, dieses wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als krebserregend eingestuft. Auch unverarbeitet wird Fleisch als wahrscheinlich krebserregend klassifiziert. Daher solltest du nur 300 bis 600 g Fleisch in der Woche zu dir nehmen. 

Außerdem erhöht jedes Glas Alkohol dein persönliches Krebsrisiko, selbst Rotwein, über den lange gesagt wurde, er würde durch den darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoff Resveratrol vor Krebs schützen.

Auch das beim starken Erhitzen von Stärke entstehende Acrylamid, das viel in Kartoffelprodukten wie Pommes frites oder Chips zu finden ist, steht immer wieder im Verdacht, krebserregend zu sein. Mittlerweile wird es von der WHO als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

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