Alkohol ist ein Zellgift und schadet der Gesundheit. Zu viel von dem Genussmittel führt nicht nur zu einem Kater, sondern auch zu Lebererkrankungen. Das weißt du schon lange. Doch weißt du auch, dass sich schlechte Ernährung genauso schlecht auf deine Leber auswirken kann? Das nennt sich dann nichtalkoholische Fettleber.
Was ist eine Fettleber?
Die Leber ist dein Entgiftungsorgan, demnach ist es nicht überraschend, dass der als Zellgift wirkende Alkohol genau dort abgebaut wird. Bei diesem Abbau entstehen Fettsäuren, die die Leber einspeichert. So wird sie bei übermäßigem Alkoholkonsum buchstäblich fett. Das muss so nicht bleiben. Gibst du deiner Leber eine Pause, kann sie sich wieder erholen. Doch gibst du ihr keine Ruhe, entwickelt sich die Fettleber über eine Entzündung und Leberfibrose hin zu einer Leberzirrhose. Im Endstadium droht der Leberkrebs. Doch genau dieser Verlauf kann dir auch drohen, ohne dass du überhaupt Alkohol trinkst.
Wie entsteht eine nichtalkoholische Fettleber?
Zu viele Kalorien durch zu viel Zucker und Fett zusammen mit unserem heutigen vorwiegend sitzenden Lebensstil können die gleiche Wirkung auf deine Leber haben. Die Leber ist ein zentraler Schauplatz des Stoffwechsels. Sie speichert beispielsweise Zucker in Form von Glykogen ein und stellt den Zucker als Glucose bereit, wenn er gebraucht wird. Als Signal zur Einspeicherung dient das Hormon Insulin. Nimmst du also Zucker zu dir, wird Insulin ausgeschüttet und gibt der Leber das Signal, den Zucker einzuspeichern. Gleichzeitig setzt der Fettabbau aus, während Insulin im Blut ist. Sind aber die Zuckerspeicher der Leber einmal voll, sucht sie andere Wege, um ihn einzuspeichern, denn das Insulin drängt weiter zur Einspeicherung. So stellt sie aus dem Zucker Fett her. Doch im Gegensatz zum Fettgewebe ist sie nicht dafür gemacht, Fett auf Dauer zu lagern.
Fehlen gleichzeitig lange Essenspausen und Bewegung, durch die der Zuckerspeicher geleert und Fett verbrannt werden können, führt das zu einer dauerhaften Belastung der Leber und ihrer weiteren Verfettung. Mit der Zeit hört die Leber nicht mehr auf das Insulin. In der Fachsprache spricht man von einer Insulinresistenz und diese führt zur Entwicklung eines Typ-2-Diabetes.
So haben etwa 90 % der Diabetiker auch eine Fettleber, bei Übergewichtigen sind bereits 70 % betroffen. Doch nicht nur Diabetes kann die Folge sein. Eine Fettleber steht auch im direkten Zusammenhang mit Arteriosklerose und der Entwicklung einer Krebserkrankung. Daher ist es wichtig, die nichtalkoholische Fettleber frühzeitig zu erkennen. Wenn du Risikofaktoren wie Adipositas, eine Insulinresistenz oder bereits Typ-2-Diabetes hast, solltest du regelmäßig deine Leberwerte überprüfen lassen.
Welche Rolle spielt Fruchtzucker bei der nichtalkoholischen Fettleber?
Zum einen wird Fruktose anders verstoffwechselt als Glukose. Denn Fruktose muss im Gegensatz zu Glucose im ersten Schritt immer in die Leber, wo sie insulinunabhängig aufgenommen wird. Zum anderen besteht unser Haushaltszucker zu gleichen Teilen aus Glucose und Fructose. Hier kommt erschwerend hinzu, dass Fruktose an sich nicht gespeichert werden kann. Das bedeutet, sie wird in eine speicherfähige Form überführt: Fett. So tragen Fruchtsäfte und andere mit Fruktose gesüßte Getränke umso mehr zu einer Leberverfettung bei.
Noch mehr zu den Folgen von Fruktose kannst du hier nachlesen: Zu viel Fruchtzucker: Wie gesund ist Obst eigentlich?
Wie bemerkst du eine nichtalkoholische Fettleber?
Das Tückische ist, dass es sich bei der nichtalkoholischen Fettleber um eine stille Erkrankung handelt. Das bedeutet, die Symptome sind unspezifisch und subtil, wie etwa Müdigkeit, Übelkeit, Blähungen und Schmerzen im Oberbauch. Etwa die Hälfte der Betroffenen zeigen sogar kein einziges Symptom.
Häufig tritt eine Fettleber auch zusammen mit Fettablagerungen an anderen Organen auf. Das führt häufig zu einem prallen Bauch, der typischerweise als Bierbauch bezeichnet wird. Meist wird eine Fettleber nur zufällig bei einem Ultraschall entdeckt. Hast du den Verdacht, eine Fettleber zu haben, kannst du dich mit einem Ultraschall und mit einem Bluttest auf die Werte deiner Leberenzyme abchecken lassen.
Was kannst du gegen eine nichtalkoholische Fettleber tun?
Es gibt Hoffnung. Bis zu einem gewissen Grad ist eine Fettleber reversibel. Am besten hilft eine Änderung deines Lebensstils. Mehr Bewegung und besseres Essen. Doch es hilft nicht, nur kalorienreduziert zu essen. Die Kalorienreduktion ist zwar Voraussetzung, doch am effektivsten ist es, den Kohlenhydratanteil herunterzuschrauben und dafür mehr Proteine in die Ernährung einzubauen. Das hat sich als besser erwiesen, als den Kohlenhydratanteil in einer Ernährung so zu lassen, wie er ist und dafür fettarm zu essen. Auch ein ärztlich begleitetes Leberfasten kann Abhilfe schaffen.
Abraten können wir dir mit einer Fettleber von den offensichtlichen Dingen wie Fast Food und fructosehaltigen Lebensmitteln und Getränken sowie von Alkohol aber auch von den vielleicht weniger offensichtlichen Maßnahmen. Zu diesen gehören eindeutig Monodiäten. Warum diese generell keine gute Idee sind, erfährst du hier in Finger weg von Mono-Diäten.
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