Alkohol ist volksweit eine akzeptierte Droge, wie etwa auch Koffein. Überall begegnet er uns. Ob beim Glühwein, zum leckeren Essen im Restaurant oder als Feierabendbier. Doch heißt das, dass Alkohol trinken harmlos ist?
Wie wirkt sich Alkohol auf die Gesundheit aus?
Aus medizinischer Sicht ist die Alltäglichkeit von Alkohol natürlich bedenklich. Alkohol ist ein dosisabhängiges Gift, für das es keine Toleranzgrenze gibt. Es ist also ab dem ersten Tropfen potenziell schädlich.
Zu den gesundheitlichen Nebenwirkungen von Alkohol gehören unter anderem Herzrhythmusstörungen, die einen Schlaganfall oder Herzinfarkt auslösen können. Alkohol kann aber auch Krebserkrankungen im Rachen- und Magen-Darm-Bereich fördern. Durch den Konsum wird die Schleimhaut geschädigt und krebsauslösende Bakterien haben es leichter, sich einzunisten. Eine weitere Folge sind außerdem Leberschädigungen.
Insbesondere Schwangere sollten sich der Risiken durch Alkohol bewusst sein. In Deutschland werden jedes Jahr 20.000 alkoholgeschädigte Kinder geboren. Schon ein Glas Alkohol reicht dabei aus, um ein behindertes Kind zur Welt zu bringen. Das Problem: Viele Ärzt:innen und Gynäkolog:innen wissen das gar nicht.
Rotwein hat einen gesünderen Ruf als er verdient hat.
Ist ein Glas Rotwein am Tag nicht gesund?
Etliche Studien schienen jahrelang zu bescheinigen, dass ein moderater Alkoholkonsum sogar gesund sei. Doch heute weiß man, dass diese Studien qualitativ minderwertig waren und diese Aussage nicht stimmt. Auch die gesundheitlich positive Wirkung von Rotwein wird überbewertet. Diese soll auf den darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoff Resveratrol zurückzuführen sein. Doch einerseits stützen sich die Befunde dabei auf Tierversuche, die sich nicht hundertprozentig auf den Menschen übertragen lassen. Andererseits wird die mögliche positive Wirkung des Resveratrols durch die schädliche Wirkung des Alkohols aufgehoben. Wer von Resveratrol profitieren möchte, sollte auf alkoholfreie Quellen des sekundären Pflanzenstoffs zurückgreifen, beispielsweise rote Weintrauben, Himbeeren, Pflaumen, Soja oder Erdnüsse.
Möchtest du mehr über sekundäre Pflanzenstoffe erfahren, lies unseren Artikel: Sekundäre Pflanzenstoffe – Deswegen sind pflanzliche Lebensmittel so gesund
Gibt es weitere unterschätze Gefahren von Alkohol?
Es schockiert mich immer wieder, mit welcher Unbedarftheit Menschen Alkohol trinken. Viele merken gar nicht, dass sie schon längst in eine Abhängigkeit gerutscht sind. Das kann Menschen, die regelmäßig zu viel Alkohol zu sich nehmen, genauso treffen wie jene, die „nur“ alle zwei Wochen über den Durst trinken. Bedenklich wird es vor allem dann, wenn jemand Alkohol trinkt, um eine angstlösende Wirkung zu erzielen und damit psychologische Probleme aufarbeitet.
Und was viele ebenfalls unterschätzen: Ein Gramm Alkohol enthält beinahe so viele Kalorien wie Fett ohne dabei Nährstoffe zu liefern. Außerdem hemmt er die körpereigene Fettverbrennung und macht somit über zwei Wege dick.
Darf ich gar keinen Alkohol trinken?
Man muss nicht total abstinent sein. Das bin ich auch nicht. Wie so oft gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Das heißt, wer Alkohol trinkt, sollte das bewusst tun. Bei besonderen Anlässen, wie zum Beispiel Geburtstagsfeiern oder an Neujahr, darf es schon mal ein Glas Sekt zum Anstoßen sein. Danach sollte man allerdings auf alkoholfreie Alternativen umsteigen. Die werden heutzutage ja glücklicherweise überall angeboten.
Ein Glas Sekt zum Anstoßen an den Festtagen ist akzeptabel. Die Dosis macht das Gift.
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