Jeder fühlt sich von Zeit zu Zeit matt und ausgelaugt. Genauso kennt jeder Hunger und Durst, bei Fieber frieren wir, obwohl unser Körper heißer ist als sonst und wenn abends im Bett der Partner nicht in Stimmung ist, dann hat auch das einen physiologischen Ursprung. Alle diese Empfindungen und viele mehr werden von unserem Hormon- und Nervensystem gesteuert. Der zentrale Knotenpunkt dafür sitzt mitten im Gehirn: Der Hypothalamus.

So unscheinbar dieser winzige Teil unseres Zwischenhirns auch wirken mag – der Hypothalamus ist eine der wichtigsten Einheiten für einen funktionierenden Körper. Gemeinsam mit der Hypophyse, auch Hirnanhangdrüse genannt, bildet er die „Schaltzentrale“ unseres Gehirns. Von hier aus werden alle wichtigen Körperfunktionen gesteuert, darunter beispielsweise der Wasser- und Salzhaushalt, der Blutdruck sowie die Körpertemperatur.

Auch der Hormonhaushalt und damit verbunden das Gefühls-, Sexual- und Essverhalten werden über den Hypothalamus reguliert. Dabei produziert der Hypothalamus selbst nur geringe Hormonmengen. Diese Aufgabe übernimmt die Hirnanhangdrüse, wo die Hormone dann um das Tausendfache vervielfacht werden.

Welche Hormone werden produziert und wie funktionieren diese?

Der Hypothalamus, oder besser gesagt: die Hirnanhangdrüse, auch Hypophyse genannt, produziert zwei verschiedene Arten von Hormonen: Die freisetzenden Hormone und die hemmenden Hormone.

Freisetzende …

Die freisetzenden Hormone funktionieren wie der Befehl eines Generals an seine Offiziere. Sie sagen der Hypophyse was zu tun ist und bewirken die Produktion und Ausschüttung von weiteren Botenstoffen in der Hypophyse, die dann andere Körperfunktionen aktivieren. Die Offiziere geben den Befehl an die Kompanien weiter und marschieren los.

Das Gonadotropin-freisetzende Hormon zum Beispiel – einer der Generäle, um im Bild zu bleiben – steuert die Bildung von weiteren Hormonen – die Offiziere -, welche schließlich die Reifung der Eizellen bei der Frau beziehungsweise die Bildung der Spermien beim Mann ermöglichen.
Ein weiteres Hormon, das Thyreotropin-freisetzende Hormon, ist wiederum für die Produktion der Schilddrüsenhormone zuständig.

… und hemmende Hormone

Hemmende Hormone hingegen bremsen die Ausschüttung anderer Hormone. Zu ihnen zählen beispielsweise Somatostatin und das als „Botenstoff des Glücks“ bekannte Dopamin.

In den Nebennieren wird der Adrenalinschub produziert, den wir in gefährlichen Situationen empfinden

Wenn wir verliebt sind und unsere Emotionen mit uns Achterbahn fahren, dann spielt der Hypothalamus eine große Rolle dabei. Er schüttet die Botenstoffe aus, die sich auf unsere Stimmung auswirken.

Unsere Lebensweise beeinflusst unseren Hormonhaushalt mit

Wann und wie viele Hormone der Hypothalamus produziert, wird von anderen Gehirnregionen reguliert und von zahlreichen Faktoren mitbeeinflusst.

Ob wir gerade verlassen wurden oder eine neue Liebe gefunden haben, unsere Deadline im Büro immer näher rückt und wir wegen der Überstunden nicht mehr dazu kommen, Sport zu machen, wie lang wir schlafen und sogar das Wetter und natürlich: unsere Ernährung – all das kann eine Rolle spielen bei der Frage, welche Befehle der Hypothalamus an seine Generäle weitergibt. Unsere Lebensweise hängt also eng mit unserem Hormonhaushalt zusammen.

Hypophyseninsuffizienz

Da im Gefechtsstand  – im Hypothalamus selbst – nur sehr geringe Mengen an Hormonen vorhanden sind, ist er auch nicht primär verantwortlich für eine Unter- oder Überversorgung der oben genannten Hormone.

Die Hypophyse ist es aber. Sie ist gewissermaßen das Magazin und die Waffenkammer des Hypothalamus. Wenn die Hypophyse beeinträchtigt ist, kann es zu weitreichenden hormonellen Veränderungen und Ungleichgewichten im ganzen Körper kommen.

So eine Hypophyseninsuffizienz kann auf verschiedenen Wegen entstehen – durch eine Veränderung der Hypophyse selbst, eine Veränderung des Hypothalamus oder eine Schädigung des Hypophysenstiels, der die beiden verbindet.

Wenn der Hypothalamus krank ist

Veränderungen des Hypothalamus können beispielsweise in Folge von Infarkten des Hypothalamus, Verletzungen, Operationen am Gehirn oder einer Strahlentherapie im Bereich des Mittelhirns auftreten.

Nun kann der Hypothalamus keine Befehle mehr an die Hypophyse weitergeben und die Hypophyse produziert zu geringe oder auch zu große Mengen der entsprechenden Hormone. Wichtig ist, den Hypothalamus und die Hypophyse als funktionelle Einheit zu betrachten, da diese eng miteinander zusammenwirken.

Jede Erkrankung erfordert eine andere Diagnostik und Therapie. Das übergeordnete Ziel ist es jedoch immer, den Hormonhaushalt zu regulieren und ein gesundes Gleichgewicht wiederherzustellen.

In den Nebennieren wird der Adrenalinschub produziert, den wir in gefährlichen Situationen empfinden

Fisch und andere Lebenmittel, die einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren aufweisen, unterstützen die neuronalen Verknüpfungen im Gehirn und stärken damit die Kommunikationswege zwischen Hypothalamus, Hypophyse und den Organen.

Ernährung: Weniger Zucker und Alkohol…

An der Stelle wird die Ernährung wichtig. In diesem Zusammenhang spielt auch die Leber eine entscheidende Rolle, weil dort zahlreiche Hormone produziert werden, die in direkter Kommunikation mit der Hypophyse und dem Hypothalamus stehen.

Zu viel raffinierter Zucker, Alkohol und Transfettsäuren aus Fertigprodukten, Wurstwaren und Frittiertes belasten die Leber und wirken sich negativ auf den Hormonhaushalt aus. Außerdem führt eine fett- und zuckerreiche Ernährung zu Veränderungen und Umstrukturierungen in bestimmten Hirnarealen.

… dafür mehr Gemüse und Obst

Stattdessen sollte die Ernährung pflanzenbasiert gestaltet werden, mit viel Gemüse, Beerenobst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Kernen. Ein besonderer Stellenwert wird darüber hinaus den Omega-3-Fettsäuren zugeschrieben, welche der Hauptbestandteil der neuronalen Zellen im Gehirn sind. Ein Omega-3-Mangel kann neuronale Verknüpfungen und somit die Kommunikation in und zwischen den verschiedenen Hirnarealen stören.

Medikamente bei Hormonstörungen

Kommt es zu Störungen im Ess- und Sättigungszentrum, das auch im Hypothalamus sitzt, so kann sich dies weitreichend auf das Gewicht und die Nährstoffversorgung der Betroffenen auswirken.

Es kann dazu kommen, dass durch eine Beeinträchtigung des Esszentrums keine Nahrung mehr im Körper aufgenommen werden kann, was zu einer starken Gewichtsabnahme und Mangelerscheinungen führt.

Ist das Sättigungszentrum hingegen gestört und das Esszentrum dauerhaft aktiv, kommt es leicht zu einer übermäßigen Nahrungsaufnahme einhergehend mit der Entwicklung einer Fettsucht.

Gewichtsverlust und Fettsucht

Bei bestimmten Erkrankungen kann darüber hinaus jedoch auch eine medikamentöse Supplementierung oder Blockierung einzelner Hormone nötig sein.

Werden Funktionsstörungen nicht frühzeitig erkannt, so kann eine Unter- oder Überproduktion bestimmter Hormone zu Folgeerkrankungen wie einer Akromegalie oder Morbus Cushing führen, welche mit körperlichen Veränderungen einhergehen.

Mit der MyFoodDoctor-App und Dr. Riedls Hilfe zu einer gesunden Ernährung

Die häufigsten Probleme in unserer Ernährung sind zu viele leichte Kohlenhydrate und zu wenig Gemüse. Dadurch kann die Hormonproduktion des Hypothalamus und der Hypophyse beeinträchtigt werden. Eine umfassend gesunde Ernährung ist der Schlüssel zu einem guten Wohlbefinden und einem ausgeglichen Level an Stresshormonen.

Die myFoodDoctor-App ist die beste Hilfe dafür, die eigenen Essgewohnheiten unter die Lupe zu nehmen und nach und nach zu verbessern. Nach dem 20-80-Prinzip verbesserst du die gröbsten Fehler in deiner Ernährung. So gelangst du zu messbaren Ergebnissen. Du wirst dich besser fühlen und mehr Energie und Lebensfreude empfinden, wenn deine Ernährung dem entspricht, was dein Körper tatsächlich braucht.

Tracke jederzeit deine Ernährung mit der myFoodDoctor-App und lerne Schritt für Schritt neue gesunde Essgewohnheiten.

Lade dir jetzt die myFoodDoctor-App herunter!

Mehr zu diesem und ähnlichen Themen:

  • weiterlesen
  • weiterlesen
  • weiterlesen