Wir sprechen immerzu von der richtigen Ernährung, doch zur Ernährung gehört nicht nur das Essen, sondern auch die Verdauung. Erst die Verdauung ermöglicht es dir, aus der Nahrung die Nährstoffe und Energie zu ziehen. Darum lass uns heute einen kurzen Überblick verschaffen, was die Nahrung für eine Reise in deinem Körper vornimmt.
Mund: erste Zerkleinerung
Unsere Reise beginnt im Mund. Denn hier zerkleinerst du nicht nur die Nahrung mechanisch mit den Zähnen. Du produzierst auch Speichel und vermischt diesen mit der Nahrung zu einem Speisebrei. Darin liegt der Knackpunkt, denn dein Speichel enthält schon die ersten Verdauungsenzyme. Vielleicht erinnerst du dich an ein Experiment aus der Schule, bei dem du Brot so lange gekaut hast, dass es mit der Zeit süß wurde. Das liegt daran, dass die langkettigen Kohlenhydrate durch ein Enzym namens Alpha-Amylase zu einfachen Kohlenhydraten oder Einfachzuckern gespalten wurden, der Glucose, die eben süß schmeckt.
Doch neben süß identifizierst du mit deinen Geschmacksknospen auf der Zunge auch die vier anderen Geschmacksrichtungen: salzig, sauer, bitter und umami. Scharf ist hingegen keine Geschmacksrichtung, denn der Sinneseindruck ‘scharf’ wird über Schmerzrezeptoren vermittelt.
Speiseröhre: Transportweg zum Magen
Nachdem die Nahrung gekaut und geschluckt wurde, gelangt sie in deine Speiseröhre. Dieser röhrenförmige Muskelschlauch transportiert die Nahrung vom Mund zum Magen, indem er sie durch Muskelkontraktionen in Richtung Magen schiebt.
Magen: Verdauung setzt ein
Der Magen ist eine zentrale Verdauungsstätte. Hier kommen zwei Hauptsekrete zum Einsatz: Magensäure (Salzsäure) und Verdauungsenzyme, vor allem Pepsin. Die Magensäure hilft dabei, Proteine aufzuspalten und schafft eine optimale Umgebung für Pepsin. Pepsin wiederum zerlegt Proteine in kleinere Peptide, die leichter vom Dünndarm absorbiert werden können.
Dünndarm: Hauptort der Nährstoffaufnahme
Der Dünndarm ist der Hauptort der Nährstoffaufnahme. Hier setzen Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und Gallenflüssigkeit die Verdauung fort. Proteine bzw. Peptide werden zu Aminosäuren abgebaut, Fette zu Fettsäuren und Kohlenhydrate zu Einfachzuckern. Die Dünndarmwand absorbiert diese Nährstoffe und gibt sie in das Blut ab, sodass sie dann in deinem gesamten Körper verteilt werden können.
Dickdarm: Wasseraufnahme und Mikrobiom
Der Dickdarm ist für die Aufnahme von Wasser aus dem Nahrungsbrei verantwortlich, wodurch der Stuhl geformt wird. Die Darmflora, bestehend aus nützlichen Bakterien, unterstützt die Verdauung und Fermentation der unverdaulichen Nahrungsreste. Das heißt, sie ernähren sich von den langkettigen Kohlenhydraten, die du nicht spalten kannst, den Ballaststoffen. Möchtest du mehr zu Ballaststoffen erfahren, lies unseren Artikel: Wieso sind Ballaststoffe so gesund?
Enddarm und Anus: Der Abschluss
Der Enddarm dient zur vorübergehenden Speicherung des Stuhls, bis du ihn schließlich mithilfe der Muskulatur des Enddarms sowie dem Schließmuskel des Anus ausscheidest. Dies ist der Abschluss des Verdauungsprozesses.
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