Mit der ersten Regelblutung beginnt die Fruchtbarkeit der Frau. Aber was passiert eigentlich in den weiblichen Geschlechtsorganen? Was sind die Eierstöcke und was spielen die Hormone für eine Rolle?
Bist du weiblich, gehören zu deinen Fortpflanzungsorganen zwei Eierstöcke oder in der Fachsprache Ovarien. Diese sitzen links und rechts von der Gebärmutter und sind an deiner Beckenwand über mehrere Gewebebänder befestigt. Verbunden sind sie mit der Gebärmutter über Eierstockbänder und die Eileiter. Ein Eierstock selbst besteht aus drei Schichten, dabei befindet sich in der innersten Schicht eine Marksubstanz aus Bindegewebe, Gefäßen und Muskelzellen. Die mittlere Schicht nennt sich Rindenschicht. Diese beinhaltet deine gesamten Eizellen in verschiedenen Reifestadien. Die äußerste Schicht besteht aus mehreren Lagen Bindegewebe und bildet die äußere Kapsel.
Grundsätzlich haben deine Eierstöcke zwei wichtige Funktionen: Sie sollen die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogen und Gestagene) und Eizellen für die Fortpflanzung bilden. Übrigens: Alle deine Eizellen sind im Gegensatz zu Spermien von Geburt an angelegt. Etwa 400.000 Stück sind das an der Zahl.
Welche Hormone werden wie und wann produziert? Welche Wirkung haben sie im Körper?
Ab der ersten Regelblutung oder Menstruation bist du als Frau fortpflanzungsfähig. Während dieser Zeit bildest du jeden Monat eine befruchtungsfähige Eizelle in deinen Ovarien. Diese Eizelle reift zuerst in einer Hülle, in der Fachsprache Follikel genannt, heran. Weißt du eigentlich, was genau beim Eisprung passiert? Dabei platzt diese Follikelhülle, sodass die Eileiter die Eizelle aufnehmen können und sie in die Gebärmutter transportiert werden kann. Das passiert etwa zwei Wochen nach der letzten Regelblutung.
Der geplatzte Follikel bleibt im Eierstock zurück und wandelt sich in den sogenannten Gelbkörper um. Dieser produziert nun das Hormon Progesteron (ein Gestagen) und geringe Mengen deines weiblichen Geschlechtshormons Östrogen. Doch innerhalb des Eierstocks gibt es noch andere Bestandteile, die dich mit Hormonen versorgen. Zu diesen gehören verschiedene Zelltypen. Die Zellen, die den Hauptteil deines Östrogens bilden, sind die Granulosa-Zellen und die Zellen, die die männlichen Anteile deines Hormonhaushaltes produzieren, heißen Theka-Zellen.
Die Phase vor der letzten Regelblutung, also der Menopause, nennt sich Perimenopause und läutet bereits die Wechseljahre ein. Wie du dich in dieser Phase ernähren solltest, erfährst du hier: Wie ernähre ich mich richtig in den Wechseljahren?
Insuffizienz der Eierstöcke – Ovarialinsuffizienz
Können deine Eierstöcke nicht ihr gesamtes Funktionsspektrum abliefern, nennt sich das Ovarialinsuffizienz. Das führt zu einer gestörten Menstruation oder sogar zu Störungen deines gesamten Hormonhaushalts. Das betrifft jedoch nur etwa 2 % aller Frauen.
Es gibt zwei Formen der Ovarialinsuffizienz. Die primäre Form ist angeboren oder durch eine Veränderung der Eierstöcke im Laufe des Lebens erworben worden. Die sekundäre hingegen hat ihre Ursache in Veränderungen anderer Organe. So kann die Kommunikation zwischen dem Hypothalamus und der Hypophyse gestört sein, sodass Informationen „wie“ und „was“ die Eierstöcke leisten müssen nur unzureichend weitergeleitet werden. Deutliche Anzeichen dafür sind Störungen im Hormonhaushalt und in der Reifung der Eizellen.
Allgemeine Ernährungsempfehlungen
Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung kann sowohl präventiv als auch therapeutisch einen positiven Einfluss auf den Hormonhaushalt und damit auf mögliche hormonbedingte Beschwerden haben.
Du solltest mehr Gemüse, Obst, überwiegend pflanzliche Eiweißquellen und Öle in deinen täglichen Speiseplan integrieren. Vollkornprodukte und Pseudogetreide wie Quinoa und Amaranth können deine Mahlzeiten ergänzen. Hingegen solltest du Weißmehlprodukte, Süßigkeiten und stark verarbeitete Produkte weitestgehend vermeiden.
An einer angeborenen Ovarialinsuffizienz kannst du zwar nichts durch Ernährung ändern, aber mit einer individuell abgestimmten und blutzuckerfreundlichen Ernährung, sowie Bewegung, Stressbewältigung und einem stabiles Normkörpergewicht kannst du deinen Hormonhaushalt zyklusgerecht stabil halten.
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