Beschwerden einer entzündlichen Erkrankung wie der Arthritis über Ernährung bessern – wie das geht, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist Arthritis?

Wörtlich übersetzt bedeutet Arthritis Gelenkentzündung. So eine Gelenkentzündung kann viele verschiedene Ursachen haben. Diese infektiöser, autoimmuner oder mechanischer Natur sein. Unter den verschiedenen Formen der Arthritis ist wohl die bekannteste die rheumatoide Arthritis. Diese ist auch die häufigste der rheumatischen Erkrankungen.

Es gibt zwar nicht die eine Arthritis, da die Bezeichnung mehrere Formen dieser entzündlichen Erkrankung zusammenfasst, aber es gibt trotzdem eine Ernährung, die bei jeder Art von Arthritis helfen kann. Das ist eine entzündungshemmende oder auch antientzündliche Ernährung.

Allgemeine Empfehlung bei Arthritis

Generell gilt bei entzündlichen Erkrankungen, dass du auf dein Gewicht achten solltest. Einerseits belastet Übergewicht deine Gelenke, andererseits ist bei Übergewicht die Chance hoch, dass du zu viel Bauchfett hast. Dieses wird in der Fachsprache auch viszerales Fettgewebe genannt. Gerade dieses Bauchfett befeuert stille Entzündungen. Wie das sein kann, liest du hier: Bauchfett – Warum ist es gefaehrlich?

Solltest du rauchen, ist die Diagnose Arthritis der beste Grund, um damit jetzt aufzuhören. Denn Zigaretten wirken sich schädlich auf dein Immunsystem aus. Hast du die autoimmune Arthritis, erhöht sich durch das Rauchen sogar die Anzahl der autoimmunen Antikörper. Was Rauchen noch alles anrichten kann und wie du es schaffst damit aufzuhören, erfährst du in Mit dem Rauchen aufhören – Wie geht das?

Außerdem solltest du deine Gelenke regelmäßig schonend bewegen, beispielsweise mit Übungen aus der Physiotherapie oder ausgedehnten Spaziergängen. Jede Bewegung hilft, die Beweglichkeit deiner Gelenke zu erhalten.

Auch wenn die erste Intuition bei schmerzenden Gelenken das Ruhigstellen ist, solltest du deine Gelenke schonend in Bewegung halten.

Vermeide diese Lebensmittel bei Arthritis

Arachidonsäure

Die Arachidonsäure ist eine entzündungsfördernde Fettsäure. Du findest sie vor allem in fetthaltigen tierischen Produkten wie rotem Fleisch und Wurstwaren. Das heißt, du solltest deinen Fleischkonsum drastisch senken. Maximal zwei mal die Woche solltest du welches zu dir nehmen und dann lieber auf weißes Geflügelfleisch zurückgreifen. Doch auch in süßen Lebensmitteln taucht die Arachidonsäure auf, so zum Beispiel in Sahne oder Croissants.

Lass bei Arthritis lieber die Hände von rotem Fleisch und Schwein. Die darin enthaltene Arachidonsäure wirkt entzündungsfördernd.

Einfache Kohlenhydrate und Zucker

Hier schlägt das Croissant gleich doppelt zu, denn das strotzt nicht nur vor Arachidonsäure, sondern auch vor Zucker. Dass wir heutzutage nahezu darauf konditioniert sind, zu viel Zucker zu uns zu nehmen, ist wohl kein Geheimnis mehr. Doch Zucker schadet nicht nur durch die mögliche Gewichtszunahme. Zucker sowie andere einfache Kohlenhydrate wirken entzündungsfördernd. Das heißt für dich, dass du nicht nur den weißen Haushaltszucker an sich oder in Süßigkeiten vermeiden solltest, sondern auch Weizenbackwaren oder andere Produkte mit hohem glykämischen Index wie Hartweizennudeln oder geschälten Reis. Hier greifst du besser zu den Vollkornvarianten.

Achte auf diese Nährstoffe bei Arthritis

Omega-3-Fettsäuren

Hast du eine Form von Arthritis, solltest du nicht nur entzündungsfördernde Nahrungsbestandteile meiden, sondern auch entzündungshemmende Nährstoffe bevorzugen. Zu diesen gehören die Omega-3-Fettsäuren. Wenn du mehr zu Omega-3-Fettsäuren wissen möchtest, schau mal in diesen Artikel rein: Omega-3-Fettsauren_sind_gesund_fur_Hirn_und_Herz

Die bekanntesten Omega-3-Fettsäuren sind Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA). Diese findest du vor allem in fettem Seefisch wie Lachs, Makrele, Hering oder Thunfisch. Steht Fisch sonst nicht allzu oft auf deinem Speiseplan, solltest du das also zukünftig ändern. Jedoch nicht im Backteigmantel und in einem Weizenbrötchen.

Für den Anfang, oder falls bei dir auch ein zu niedriger Omega-3-Index festgestellt wurde, kannst du mit Supplementen wie Fisch- oder Algenöl beginnen. Hast du deine Ernährung einmal so umgestellt, dass du zuverlässig zweimal die Woche fettreichen Seefisch oder genügend andere Omega-3-Quellen zu dir nimmst, brauchst du diese Supplemente nicht mehr.

Wichtig bei Omega-3-Fettsäuren ist auch immer das Verhältnis zu Omega-6-Fettsäuren, die du zu dir nimmst. Zu diesen gehören beispielsweise Sonnenblumen- oder Maisöl. Gerät das Verhältnis zu stark seitens der Omega-6-Fettsäuren aus dem Gleichgewicht, verwertest du noch weniger von den ohnehin schon mengenmäßig weniger aufgenommenen Omega-3-Fettsäuren. Und desto mehr Omega-6-Fettsäuren können in entzündungsfördernde Botenstoffe verstoffwechselt werden.

Nutze deshalb zum Braten Rapsöl und in der kalten Küche Lein-, Hanf- oder Walnussöl.

Achte bei Arthritis auf genügend Omega-3-reiche Lebensmittel. Für den Anfang kannst du auch täglich Supplemente nutzen.

Antioxidantien

Du hast vielleicht schon etwas von Antioxidantien gehört und wie der Name sagt, wirken sie gegen Oxidantien. In deinem Körper sind diese Oxidantien oft reaktive Sauerstoffspezies. Diese entstehen zwar natürlicherweise, doch sammeln sich zu viele, stressen diese deine Zellen und befeuern so Entzündungen. Antioxidantien setzen dem etwas entgegen und können somit Entzündungen lindern. Aber was sind denn Antioxidantien und findest du sie?

Antioxidantien verstecken sich hinter einigen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Das wahrscheinlich bekannteste Antioxidans ist Vitamin C, aber auch Vitamin E und das Provitamin A (Beta-Carotin) haben antioxidative Eigenschaften. Bei den Mineralstoffen sind Zink und Selen zu nennen. Sekundäre Pflanzenstoffe kennen wahrscheinlich nur die wenigsten beim Namen, dort sind es vor allem diese mit mehreren Phenolringen, also Polyphenole.

Das Gute ist: All diese genannten Antioxidantien findest du in Obst und Gemüse sowie in Vollkorngetreide.

Calcium

Außerdem solltest du bei Arthritis auf Calcium achten. Andernfalls könntest du im Verlauf deiner Krankheit auch noch eine Osteoporose entwickeln. Calciumlieferanten können folgende Lebensmittel sein:

  • Calciumreiches Mineralwasser (über 300 mg Ca/100 ml)
  • Obst wie Beeren, Kiwi, Orange
  • Gemüse wie Spinat, Rucola, Grünkohl, Brokkoli, Fenchel, weiße Bohnen
  • Kräuter wie Brennnessel, Kresse, Petersilie
  • Nüsse und Samen wie Mandeln, Haselnüsse, Cashewkerne, Walnüsse, Kürbiskerne, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Mohnsaaten, Sesamsaaten
  • Fettarme Milchprodukte wie Naturjoghurt, Buttermilch, Magerquark, Käse mit bis zu 45 % Fett i.Tr.

Calcium lässt sich nicht nur in Milchprodukten finden.

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