Wenn du an eine gesunde Ernährungsform denkst, denkst vielleicht auch du, spätestens seit unserem letzten Beitrag darüber, an die mediterrane Ernährung mit seinen guten Ölen, dem vielen Gemüse, Obst und Fisch. Doch die nordische Diät bietet auch eine Ernährungsform, die dir gleichermaßen gesundheitliche Vorteile bringen kann und mehr Lebensmittel beinhaltet, die sich in unseren Breitengraden wohler fühlen.
Was ist die nordische Diät?
Sie hat viele Namen: Neue Nordische Diät, skandinavische Diät, Norweger-Diät oder Wikinger-Diät. Wenn man sie als Wikinger-Diät bezeichnet, könnte man entweder glauben, sie sei eine uralte Ernährungsform oder eine neue schnelle Abnehmmethode. Doch sie ist weder noch. Die nordische Diät ist keine kurzzeitige Maßnahme, wie das deutsche Wort ‘Diät’ impliziert, du musst es eher als das englische Wort ‘diet’ – also einfach als Ernährung oder Kost verstehen. Als solche basiert sie zwar auf den traditionellen Lebensmitteln nordischer oder nordeuropäischer Länder, doch ist sie ein recht junges Konzept und wurde erst in den 2010er Jahren von einem Komitee namens Nordic Food Policy Lab entwickelt. Ziel des Ganzen ist die Verbesserung der Ernährungsleitlinien und das vermehrte Einbinden regionaler und nachhaltiger Lebensmittel.
Welche Lebensmittel gehören zur nordischen Diät?
Zur nordischen Diät gehören traditionelle und regionale Gemüse wie z. B. Wurzel- und Knollengemüse sowie Kohl und Hülsenfrüchte, die zusammen mit Getreidesorten wie Roggen, Hafer und Gerste und Pseudogetreide wie Buchweizen aus vollem Korn viele sättigende und gesunde Ballaststoffe liefern. Dies kann natürlich deiner Verdauung helfen und auf lange Sicht beim Abnehmen hilfreich sein.
An tierischen Produkten stehen vor allem Omega-3-reiche Atlantikfische und Milchprodukte auf dem ‚Wikinger‘-Speiseplan. Generell wird bei dieser Ernährungsform mehr Wert auf Fisch als auf Fleisch gelegt. Fleisch wird nur selten und dann in Form von Wild als eine Art Sonntagsbraten verzehrt. Diese Betonung von Fisch dreimal die Woche kommt so deiner Herzgesundheit zugute.
Die Milchprodukte umfassen meist fettarmen Joghurt oder Skyr sowie Käse. Fettreiche Milchprodukte wie etwa Butter werden eher gemieden.
Obst ist zwar nicht ganz so viel im Norden vertreten wie Südfrüchte in der mediterranen Diät, doch Beeren wie z. B. Blaubeeren, Preiselbeeren und Moltebeeren liefern in diesem Ernährungskonzept wichtige Antioxidantien. Dazu kommen im Norden beheimatete Obstsorten wie Äpfel und Birnen. Das Obst wird durch gute Fette und pflanzliche Proteine aus Nüssen, dabei vor allem skandinavischen Walnüssen und Haselnüssen, ergänzt.
Schließlich gehören zu dieser Ernährungsform auch traditionellere Zubereitungsformen wie Schmoren, Schongaren oder Fermentieren von Fisch und Gemüse.
Wie sieht ein Tagesplan nach nordischer Diät aus?
Möchtest du nun einmal probieren dich nordisch zu ernähren, könntest du morgens eine Schüssel Haferflocken mit Joghurt oder Skyr, Beeren und Walnüssen frühstücken, mittags einen Lachssalat mit schongegartem Gemüse wie Karotten, Pastinaken und Kohlrabi mit Buchweizen als Beilage essen und abends könnte es z. B. einen Pilzeintopf mit einer Scheibe Vollkornbrot und wahlweise einer Scheibe Käse geben.
Nordische Diät vs. mediterrane Ernährung
Die mediterrane Diät und die nordische Diät haben einige Gemeinsamkeiten, wie die Betonung von Fisch und Gemüse sowie den hohen Anteil unverarbeiteter Lebensmittel. Dennoch gibt es einige markante Unterschiede. Während die mediterrane Diät auf Olivenöl, sonnengereiftes Gemüse und Obst setzt, konzentriert sich die nordische Diät auf Rapsöl, Beeren und Pilze. Doch ist ihnen beiden die Nutzung von Hülsenfrüchten, Nüssen und Fisch gemein, wobei Fleisch nur in Maßen eingesetzt wird. Beide Diäten bieten gesundheitliche Vorteile, doch die nordische Diät punktet in Bezug auf Omega-3-Fettsäuren, da die Atlantikfische mehr davon enthalten als Mittelmeerfische, und Vitamin-D durch Milchprodukte und Pilze.
Wenn du mehr über die mediterrane Ernährung erfahren möchtest, lies unseren Artikel: Mittelmeergefühle mit der mediterranen Ernährung.
Nordische Diät – Ja oder Nein?
Es gibt noch keine große Menge an Studien als Beweis für die Gesundheit dieser Ernährungsform, wie für die mediterrane Ernährung. Das liegt jedoch daran, dass sie eben noch relativ jung ist. Doch mit ihrem Fokus auf Gemüse, herzgesunden Fetten, Antioxidantien und Ballaststoffen bietet sie eine gute Grundlage, deine Gesundheit zu fördern. Die nordische Diät mag nicht das sonnige Flair des Mittelmeers haben, aber sie hat zweifellos ihren Platz in der Welt der gesunden Ernährung verdient. Ob du dich strikt für die mediterrane oder nordische Diät entscheidest: Das Wichtigste ist, dass du eine ausgewogene Ernährungsform für dich wählst, die zu deinem Lebensstil passt. Also schau dir von beiden etwas ab. Und warum nicht ab und zu eine Portion Lachs und Beeren in deine Mahlzeiten einbauen? Dein Herz wird es dir danken.
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