Der Osterhase steht vor der Tür und hat bunte Eier im Gepäck. Aber wo stammen diese her? Sind sie gekennzeichnet? Kann man sie guten Gewissens essen? Schauen wir uns alles rund ums Osterei an.
Bio-Eier – Ja oder Nein?
Möchtest du Hühnereier kaufen, um diese zu Hause auszupusten und anzumalen, stellt sich natürlich die Frage welche Eier du am besten kaufen solltest. Dafür lohnt sich ein Blick auf den Zahlencode auf dem Ei. Dabei steht die erste Zahl für die Haltungsbedingungen und somit auch in gewissem Grad für das Tierwohl. Je höher die Zahl, desto schlechter die Haltungsbedingungen. So steht die 3 für Käfighaltung, die du unbedingt meiden solltest. Auch nach dem Verbot von Legebatterien leben dabei immer noch bis zu 60 Tiere in einem Käfig mit Gitterboden und haben dabei nur minimal mehr Platz als das berüchtigte DIN-A-4-Blatt. Mit jeder niedrigeren Zahl werden die Lebensbedingungen ein klein wenig besser. Zwar handelt es sich bei der 0, die für ökologische Erzeugung steht, immer noch um Massenhaltung, dennoch werden dabei die höchsten Standards eingehalten.
Lange war es in Deutschland erlaubt, die männlichen Küken, die bei der Legehennenzucht entstehen und nicht wirtschaftlich nutzbar sind, da sie weder Eier legen noch genug Fleisch für die Mastzucht ansetzen, direkt nach dem Schlüpfen lebend zu schreddern. Seit 2022 ist das Kükenschreddern in Deutschland verboten. Doch leider wird dies oft einfach umgangen, indem die Tiere ins Ausland gebracht werden, in dem diese Praxis noch erlaubt ist. Um dies zu vermeiden, setze auf Siegel zur Aufzucht von Bruderhähnen oder der Verwendung von Zweitnutzungshühnern, die sowohl Eier legen als auch zur Fleischproduktion dienen können. Wenn dir das Tierwohl etwas am Herzen liegt, solltest du also Bio-Eier kaufen und auf Siegel zur Bruderhahnaufzucht bzw. Zweitnutzungshühner achten.

Die erste Ziffer des Zahlencodes steht für die Haltungsform, die Buchstaben stehen für das Länderkürzel des Herkunftslandes und die weiteren Zahlen für den Betrieb. In Deutschland lässt sich auch das Bundesland anhand der ersten beiden Ziffern des Betriebscodes ermitteln.
Wie erkennt man, ob Eier schlecht sind?
Dafür gibt es mehrere einfache Tricks. Einer davon ist der Wassertrick bzw. Schwimmtest. Legst du ein frisches Ei in ein großes Glas mit kaltem Wasser, bleibt es am Boden liegen. Ältere Eier richten sich jedoch wegen der vergrößerten Luftkammer auf. Ist das Ei älter als 28 Tage, kann es sogar an der Oberfläche schwimmen. Dann solltest du sie nur noch, sofern sie geruchsfrei sind, zum Backen verwenden.
Du kannst aber auch nicht nur gefüllte Schokoladeneier an dein Ohr halten und schütteln, um auf den Inhalt zu schließen. Alte Hühnereier geben dabei einen dumpfen Ton von sich, während frische Eier still sind.
Sind fertig bemalte Eier aus dem Supermarkt gesund?
Die Farben, die für die bunten Eier verwendet werden, sind Lebensmittelfarben und haben E-Nummern von E100 bis E180. Versiegelt wird dann mit Shellack oder Palmwachs/ Carnaubawachs. Sowohl Farbstoffe als auch Versiegelungen sind für Lebensmittel zugelassen und gelten als unbedenklich. Jedoch sind die sogenannten Azofarbstoffe Tartrazin (E102), Gelborange S (E110), Azorubin (E122) und Cochenillerot A (E124 A) umstritten. Diese könnten die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen. Wird einer oder werden mehrere dieser Azofarbstoffe verwendet, muss normalerweise auch ein Warnhinweis auf der Verpackung zu finden sein. Bei gefärbten Ostereiern darf dieser Hinweis jedoch fehlen.
Ein weiterer Punkt ist die Haltbarkeit. Die bunten Eier sind hartgekocht und liegen schon lange vor Ostern im Supermarktregal, meistens ungekühlt. Dies ist natürlich ein Risiko für eine Keimbelastung. Daher ist es hier umso wichtiger, auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu achten und sie nach dem Kauf im Kühlschrank zu lagern. Überprüfe sie auch unbedingt vor dem Verzehr auf Risse, über die Keime einfacher eintreten können. Am einfachsten zu erkennen ist das, wenn das Ei von innen großflächig verfärbt ist, denn dann muss die Farbe durch einen Riss beim Kochen eingetreten sein.
Es gibt auch einen ethischen Haken: Durch die Bemalung gelten die Eier als verarbeitetes Eiprodukt und nicht mehr als reines Ei. Das bedeutet, die Kennzeichnungspflicht entfällt. Es ist also nicht mehr nachvollziehbar, aus welcher Haltung sie stammen, also ob Boden-, Käfig- oder Freilandhaltung. Nur Bio-Eier sind eindeutig gekennzeichnet und verwenden ausschließlich Natur-Eierfarben und garantiert keine Azofarbstoffe. Möchtest du also bunte Eier im Supermarkt kaufen, solltest du auf ein Bio-Label achten.
Kann man Ostereier auch natürlich färben?
Am unbedenklichsten ist es immer, wenn du es selber machst. Das gilt auch für bunte Ostereier. Diese lassen sich auch zu Hause mit Naturfarben verschönern. Das wird dann zwar nicht so kräftig wie bei den gekauften, Pastellfarben sind aber auch schön anzusehen. Dafür bereitest du einen Sud aus färbenden Lebensmitteln her. Besonders gut eignen sich z.B. rote Bete, Kurkuma, Heidelbeeren, Spinat, Petersilie oder Rotkohl. Diese Zutaten schneidest du klein oder pürierst sie. Anschließend kochst du sie in etwas Wasser am besten in einem alten Topf für 30 min. Nach der Kochzeit gibst du alles durch ein Sieb und bewahrst den farbigen Sud auf. Hast du weiße Eier hart gekocht, reibe diese mit Essigwasser ein, damit die Schale aufgeraut wird und die Farbe besser haftet. Jetzt musst du die lauwarmen Eier nur noch für eine halbe Stunde oder je nach Wunsch der Farbintensität etwas länger in den Sud legen und ab und zu wenden.

Auch durch Naturfarbe gefärbte Eier sind ein Augenschmaus.
Lassen sich Eier einfrieren?
Hast du mit den Kindern zu viele Eier ausgepustet und gefärbt, kannst du die Eimasse natürlich für allerhand Eierspeisen verwenden. Hast du doch genug davon und möchtest dich vielleicht auch an die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bzw. unsere Challenge des Monats halten und nur ein Ei in der Woche essen, brauchst du die Eier auch bei Weitem nicht wegwerfen. Stattdessen haben wir einen Tipp für dich: frische Eier lassen sich aufgeschlagen wunderbar einfrieren. Dafür gibst du einfach 2 g Salz oder 5 g Zucker zu 100 g Ei hinzu und verrührst das ein wenig, ohne die Masse aufzuschlagen. 100 g Ei sind in etwa zwei Eier der Größeklasse M. Du kannst aber auch Eigelb und Eiweiß getrennt einfrieren. Das Eigelb kannst du mit der gleichen Zugabe von Salz oder Zucker wie bei der gesamten Eimasse einfrieren und Eiweiß ohne Zusatz von Salz oder Zucker. Die Eimasse lässt sich dann in der Gefriertruhe acht bis zwölf Monate aufbewahren. Zum Auftauen legst du das gefrorene Ei am besten in den Kühlschrank. Dafür lohnt es sich, diese portionsweise einzufrieren. So hast du immer ein Ei griffbereit, wenn du es zum Kochen oder Backen brauchst. Denn wichtig: die aufgetauten Eier solltest du nur für durcherhitzte Gerichte verwenden wie beispielsweise Rührei, Kuchen und anderes Gebäck oder Aufläufe.
Wie verhindere ich, über die Ostertage zuzunehmen?
Zum Schluss haben wir noch ein paar kurze Tipps, damit du trotz Feierlichkeiten dein Gewicht halten kannst:
- Bewegung
- Mache täglich einen langen Spaziergang, am besten nach einem ausgedehnten Osterbrunch oder einer anderen Mahlzeit oder nutze freie Zeit für ein kurzes Workout zuhause.
- Mahlzeitenstruktur
- Nimm auch über die Feiertage nur drei Mahlzeiten am Tag ohne Snacks zu dir oder nutze das 16:8 Intervallfasten.
- Süßes richtig einsetzen
- Lass die Schokoeier am besten versteckt. Liegen sie griffbereit herum, ist die Wahrscheinlichkeit des Snackens erhöht. Nimm sie oder andere Süßspeisen stattdessen nur als Dessert im Anschluss an eine Mahlzeit zu dir. So unterbrichst du nicht die Fastenphase und kannst in dieser Zeit auch in die Fettverbrennungsphase kommen. Nascht du zwischen den Mahlzeiten, wird durch den Blutzuckeranstieg auch immer Insulin ausgeschüttet, das verhindert, dass Fett abgebaut werden kann.
- Tellerprinzip
- Auch wenn auf dem Tisch ganz viele leckere Dinge stehen, musst du dich gar nicht zurücknehmen oder dir etwas verbieten. Du kannst bei allem zugreifen, wichtig ist nur das Tellerprinzip dabei einzubehalten. Das bedeutet dein Teller sollte zu 50 % mit Gemüse gefüllt sein, zu 20 % aus einer ballaststoffreichen Kohlenhydratbeilage und zu 30 % aus Eiweiß. Dabei darf das Gemüse und die Eiweißquelle mit einem Esslöffel hochwertigem Öl zubereitet worden sein.
- Viel Trinken
- Auch um nicht über das Sättigungsgefühl hinaus zu essen, ist es sinnvoll, immer genug zu trinken. Greife dabei vor allem zu Wasser und ungesüßtem Tee oder bereite dein eigenes Geschmackswasser (Infused Water) mit Kräutern oder Obst zu.
Möchtest du mehr erfahren, lies unseren Artikel ‚Ostern gesund feiern‘.
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