Eine gesunde Schilddrüse ist der Garant für unsere Energie, Kreativität und Tatendrang. Hier werden die Hormone produziert, die uns die Lust am Leben verschaffen. Wenn die Schilddrüse nicht mehr funktioniert, leiden wir an Antriebslosigkeit, werden dauermüde und stürzen schließlich in die Depression. Aber die Hormone haben auch eine sehr grundlegende Funktion für den ganzen Organismus. Wie funktioniert sie und was braucht sie dafür?

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingförmiges Organ, welches vorne an unserem Hals sitzt. Sie nimmt eine wichtige Steuerungsfunktion für zahlreiche Organe im Körper ein. Die beiden wichtigsten Botenstoffe, die sie bildet, sind Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4).

Beide wirken sich auf Herz und Kreislauf sowie die Blutgefäße, den Herzschlag, den Blutdruck und die Psyche aus. Darüber hinaus sind die Schilddrüsenhormone an der Aktivierung des Fett- und Bindegewebsstoffwechsel sowie der Darm- und Nierentätigkeit beteiligt. Damit haben sie einen großen Einfluss auf unser Körpergewicht. Ohne sie würde unser Energiestoffwechsel und damit der gesamte Organismus aus dem Gleichgewicht geraten.

Eine ausgeglichene Bilanz der Schilddrüsenhormone ist also die Voraussetzung für einen funktionsfähigen Organismus.

Eine Schilddrüsenüberfunktion und -unterfunktion liegen am TSH Wert

Im Optimalfall halten die Schilddrüsenhormone eine gesunde Balance. Zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion bestimmt der Arzt oder die Ärztin neben T3 und T4 auch den sogenannten TSH-Wert, welcher die Konzentration eines Hormons beschreibt, das die Hormonproduktion der Schilddrüse reguliert. So können übe den TSH-Wert Rückschlüsse auf die Aktivität der Schilddrüse gezogen werden. Ist der TSH-Wert zu niedrig, liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor, während ein erhöhter Wert auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeutet. Liegt dieser Befund vor, werden auch die eigentlichen Schilddrüsenhormonwerte im Blut bestimmt.

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) werden zu wenige, bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) zu viele Hormonmoleküle gebildet, was verschiedene gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann.

Die Schilddrüsenüberfunktion kann mit Verstopfungen und einer erhöhten Kälteempfindlichkeit einhergehen. Außerdem klagen Betroffene über Veränderungen der Psyche, in etwa in Form von Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Schilddrüsenüberfunktion kann durch die erhöhte Hormonproduktion zu einem höheren Blutdruck, Nervosität, Herzklopfen und gesteigertem Appetit führen.

Depressionen können die Folge einer Schilddrüsenunterfunktion sein

Wenn die Schilddrüse nicht mehr so funktioniert wie sie sollte und zu wenig Trijodthyronin und Thyroxin produziert, dann kann sich das in Depressionen niederschlagen.

Hashimoto

Der Schilddrüsenunterfunktion kann eine Hashimoto-Thyreoiditis zugrunde liegen. Die zeichnet sich durch ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit, trockene Haut und Haarausfall aus. Außerdem können ein niedriger Puls und eine Gewichtszunahme zu den Symptomen gehören.

Hashimoto ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Als Schutzmechanismus des Immunsystems erfolgt eine Zerstörung der hormonbildenden Zellen, wodurch nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormone gebildet werden. Diese müssen schließlich in Form von Tabletten zugeführt werden.

Morbus Basedow

Einer Schilddrüsenüberfunktion liegt häufig die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow zugrunde. Dabei werden die TSH-Rezeptoren von bestimmten Autoantikörpern besetzt, welche die Hormonproduktion dauerhaft antreiben und somit stark erhöhen. Daraus resultieren die oben bereits genannten Symptome, welche oftmals auch mit einem Gewichtsverlust einhergehen.

Was essen, wenn die Schilddrüse krank ist?

Wie bei vielen anderen Krankheitsbildern, kann die Ernährung auch bei einer Schilddrüsenerkrankung einen bedeutenden Beitrag zur Therapie leisten.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion sollten die Patientinnen und Patienten besonders auf eine ausreichende Jodversorgung achten. Jod befindet sich in erster Linie in angereichertem Speisesalz. Aber auch in Milchprodukten, Fisch und Meerestieren sind entsprechende Mengen Jod vorhanden.

Besonders Veganer und Vegetarier sollten auf eine ausreichende Versorgung mit jodhaltigen Lebensmitteln achten. Hashimoto-Patientinnen und Patienten sollten zudem ihr Immunsystem stärken und entzündungshemmende Lebensmittel bevorzugen. Zu diesen zählen beispielsweise Gemüse, Obst und Omega-3 reicher Fisch wie Lachs, außerdem Raps- oder Leinöl. Auf Süßes, zuckerhaltige Getränke, Alkohol, Weißmehl und rotes Fleisch sollte eher verzichtet werden.

Bei der Schilddrüsenüberfunktion ist eine ausreichende Jodversorgung ebenso von Bedeutung, allerdings muss auch einer Überversorgung entgegengewirkt werden. Diese würde die ohnehin bereits zu stark aktive Hormonproduktion weiter anregen. Sowohl zu wenig als auch zu viel Jod können die Erkrankung also verstärken. Der Richtwert für die tägliche Zufuhrmenge liegt bei 200 µg, in besonderen Lebensphasen wie Schwangerschaft oder im Alter weicht dieser Wert jedoch leicht ab.

 

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