Stärkt „hohes C“ wirklich das Immunsystem?

Die meisten von euch werden die Fruchtsäfte von „hohes C“ kennen – bunt, fruchtig und oft mit einem Zusatznutzen versehen. Besonders beliebt: der Orangensaft und der Multivitaminsaft, auf deren Verpackung groß steht, dass schon ein Glas den Tagesbedarf an Vitamin C deckt. Und das sogar mit „natürlichem Vitamin C aus der Acerola“. Das klingt doch nach einem richtig guten Start in den Tag, oder?

Tatsächlich enthält der Saft viel Vitamin C, das eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielt. Es stimmt auch, dass Vitamin C zu einer normalen Funktion Energiestoffwechsels beiträgt. Allerdings braucht dein Körper davon keine riesigen Mengen, und eine Unterversorgung ist bei einer gewöhnlichen Ernährung eher selten. Selbst bei einer eher ungesunden Ernährung, 

Was die Werbung dabei gerne ausklammert: Auch wenn „hohes C“ keinen zugesetzten Zucker enthält, steckt in einem Glas Fruchtsaft jede Menge Fruchtzucker – meist um die 25 Gramm pro 250 ml. Das entspricht in etwa dem Zuckergehalt von Cola. Und weil der Zucker als sogenannter freier Zucker gelöst in flüssiger Form aufgenommen wird, steigt der Blutzuckerspiegel schnell an – und fällt später rapide ab, sodass der nächste Süßhunger folgt.

Die Aussage, dass ein Glas des Saftes den Tagesbedarf an Vitamin C deckt, stimmt also – aber das tut auch eine kleine Paprika oder eine Handvoll Erdbeeren. Und die bringen zusätzlich Ballaststoffe sowie weniger Zucker mit sich.

Wenn du dein Immunsystem wirklich sinnvoll unterstützen möchtest, setze lieber auf frisches Obst und Gemüse, kombiniert mit Bewegung, ausreichend Schlaf und einer insgesamt ausgewogenen Ernährung. Ein Glas Saft kann da mal dazugehören, dann aber am besten mit Wasser verdünnt. Als tägliche „Immun-Booster-Routine“ ist er dann doch eher ein clever vermarktetes Zuckergetränk.

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