Sind Linsenchips eine gesunde Knabberei?
Je nachdem, welche Marke zurate gezogen wird, sind die Big Seven, also die auf der Rückseite der Verpackung angegebenen Nährwerte von Linsenchips im Vergleich zu herkömmlichen Chips ein wenig besser. D.h. weniger Fett, mehr Protein und auch etwas weniger Kalorien (ca. 15 %). So stimmen also auch die groß abgedruckten Hinweise auf den Packungen, die da beispielsweise lauten „40 % weniger Fett“ mit dem Zusatz „im Vergleich zu klassischen Kartoffelchips“. Heißt das denn auch, dass du automatisch auch den Werbesprüchen, dass du damit ohne Reue knabbern kannst?
Das stimmt wie wohl leider zu erwarten nicht ganz. Auch wenn du eine Tüte Linsenchips isst, hast du ca. 400 kcal zu dir genommen. Das ist eine nicht unbeachtliche Menge, die gerade beim Abnehmen nicht gerade förderlich wäre. Bei Kartoffelchips ist hier dann häufig die Rede von leeren Kalorien, da viel Fett und kaum Nährstoffe enthalten sind. Bei Linsenchips wird suggeriert, dass diese nährstoffreich sind. Der geringere Fettgehalt der Chips aus Hülsenfrüchten kommt dadurch zustande, dass diese nicht frittiert werden, sondern extrudiert. Das entsprechende Verfahren nennt sich Extrusion. Dabei wird großer Druck und Hitze verwendet, um beim Austritt aus der Maschine Luftbläschen einzuschließen. Durch diese Verarbeitung gehen aber auch hitzeempfindliche Vitamine oder Aminosäuren verloren. Linsenchips sind also nicht automatisch nährstoffreich und so gesund, wie wenn du ganze Hülsenfrüchte zu dir nehmen würdest.
Auch wenn sie immer noch mehr pflanzliche Proteine liefern als gewöhnliche Knabbereien, solltest du sie nicht als Proteinquelle betrachten. Sie enthalten wie andere Chips auch gesundheitlich ungünstige Inhaltsstoffe wie beispielsweise Sonnenblumenöl, Acrylamid und je nach Hersteller Zusatzstoffe wie Aromen. Häufig enthalten sie auch mehr Salz als das Pendant aus Kartoffeln. Sie bleiben, wenn auch mit im Schnitt etwas besseren Werten, eine Portion Luxus, die du dir am Tag gönnen kannst.
Willst du einen gesunden Knabbersnack aus Hülsenfrüchten, dann probiere doch einmal Linsencracker selbst herzustellen. Dafür kannst du beispielsweise rote Linsen in einem Mixer zu Mehl verarbeiten, dieses mit Wasser und Raps- oder Olivenöl zu einem Teig verrühren, auf einem Backblech ausrollen, würzen und knusprig backen. Entsprechend gewürzt und mit einem gesunden Dip, hast du so einen tollen proteinreichen Snack. Magst du Kichererbsen lieber, kannst du diese auch als ganze im Ofen rösten. Je nach Vorliebe kannst du sie anschließend würzen und hast die pflanzlichen Proteine ohne die nachteiligen Inhaltsstoffe.
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