Wie hängt Ernährung mit der Psyche zusammen?
Hast du dich jemals gefragt, warum du dich nach einem üppigen Mahl manchmal müde und träge fühlst, während dir ein leichtes, ausgewogenes Essen Energie und gute Laune beschert? Das ist nur ein simples Beispiel. Die Verbindung zwischen deinem Essen und deiner Psyche ist viel stärker, als du vielleicht denkst. Dabei spielt der Darm, oft als das ‘zweite Gehirn’ bezeichnet wird und über die sogenannte ‘Darm-Hirn-Achse’ mit dem Gehirn verbunden ist, eine entscheidende Rolle.
Beim Zusammenhang zwischen deiner Ernährung und deiner Psyche greifen drei Faktoren ineinander: dein Darm-Mikrobiom, Entzündungsprozesse und Glückshormone.
Oft betonen wir die Wichtigkeit von Ballaststoffen, nicht nur für dein Sättigungsgefühl, sondern auch für die Vielfalt deiner Billionen von Darmbewohnern. Denn diese spielen tatsächlich auch eine Schlüsselrolle für deine Psyche. Fütterst du deine Darmbewohner mit Ballaststoffen, geben sie dir im Austausch kurzkettige Fettsäuren zurück. Diese sind wichtig für dein Immunsystem und deine allgemeine Gesundheit, wichtige Grundbausteine für eine intakte Psyche, doch die Wirkung des Mikrobioms geht noch darüber hinaus. Denn aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass sich eine Besiedlung mit ungünstigen Bakterien negativ auf den Mut, die Bewegungsfreudigkeit und die Stimmung von Mäusen auswirkt. Durch die Besiedlung mit einem intakten Mikrobiom lassen sich solche Effekte oft umkehren. Zwar sind dies nur Mäuseversuche, doch legt es die Wichtigkeit eines vielfältigen, gesunden Mikrobioms nahe und dieses erreichst du über eine gesunde vielfältige Ernährung reich an Ballaststoffen.
Eine ungesunde Ernährung reich an Fast Food und anderen Fertiggerichten wirkt sich nicht nur über die Veränderung des Mikrobioms aus. Sie kann auf Dauer auch zu stillen Entzündungen im Körper führen. Diese sind tückisch, da du sie selten bemerkst, sie aber dennoch einen großen Einfluss nehmen und das Risiko für allerhand Krankheiten erhöhen, etwa nicht nur für Arteriosklerose oder Gicht, sondern auch für psychische Erkrankungen wie Depressionen. Das spricht für die Relevanz einer antientzündlichen Ernährung.
Schließlich spielen Glückshormone eine große Rolle in Hinsicht auf deine Laune und Psyche. Das bekannteste Glückshormon Serotonin wird sogar zu mehr als 90 % im Darm produziert. Doch leider wird dies nicht einfach über die Darm-Hirn-Achse ins Gehirn transportiert, sondern verfolgt im Darm andere Aufgaben wie die Steuerung der Darmbewegung. Andere Stoffe hingegen können so direkt ins Hirn wandern – die benötigten Moleküle, um Serotonin und andere Glückshormone herzustellen. Dazu gehört beispielsweise Tryptophan, eine Aminosäure, also ein Baustein von Eiweißen. Möchtest du dich mit all den Molekülen versorgen, die für die Herstellung der Glücks- und Antistresshormone nötig sind, solltest du dich möglichst ausgewogen und vielfältig ernähren und dabei auch Hülsenfrüchte, Nüsse und Kerne in den Alltag integrieren.
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