Kann ich das noch essen?
In Deutschland landen jedes Jahr etwa 11 Mio Tonnen Lebensmittel in der Tonne. Davon sind bei weitem nicht alle verdorben. Ein großer Anteil liegt der Überproduktion, fehlerhafter Lagerung zu Grunde. Doch ein großer Teil liegt auch an einem überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), dass das Lebensmittel nicht mehr verkauft oder im Eigenheim weggeworfen wird, obwohl es noch genießbar wäre.
Auf leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch, Rohmilch oder Fertigsalaten steht ein Verbrauchsdatum, gekennzeichnet durch “zu verbrauchen bis”, da diese leicht von Bakterien oder Pilzen befallen werden können und unsere Sinne nicht ausreichen die Genießbarkeit zu bewerten. Anders als das Verbrauchsdatum sagt das MHD nicht aus, dass ein Lebensmittel nach Ablauf des Datums nicht mehr genießbar ist. Stattdessen ist das MHD ein auf vielen Produkten angegebener Richtwert, der anzeigt, bis zu welchem Zeitpunkt der Hersteller eine optimale Qualität des Produkts gewährleisten kann. Nach seinem Ablauf können viele Lebensmittel weiterhin sicher verzehrt werden, solange sie richtig gelagert wurden. Das MHD bezieht sich primär auf die Qualität, den Geschmack und den Nährstoffgehalt des Produkts, nicht auf dessen Sicherheit.
So können trockene Lebensmittel wie z.B. Mehl, Nudeln, geschälter Reis oder Müsli bei korrekter Lagerung oft auch Monate, sogar Jahre nach Ablauf des MHD mit bestem Gewissen verzehrt werden. Auch für Kühlschrankware gilt, dass diese bei korrekter Lagerung ungeöffnet noch Tage bis Wochen länger genießbar sein können, selbst tierische Lebensmittel wie Joghurt oder Käse.
Wichtig ist die Kontrolle durch deine eigenen Sinne. Schaue nicht nur auf das MHD. Erkennst du Schimmel oder Schädlinge mit bloßem Auge, ist die Verpackung aufgebläht oder riecht das Produkt ungewöhnlich, säuerlich oder muffig, solltest du es entsorgen. Doch besteht das Produkt alle Tests und schmeckt gewöhnlich, stelle deine Sinne über das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum und lass es dir schmecken.