Gut ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist von Bluthochdruck betroffen. Das ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Todesursache Nummer 1 in Deutschland, sowie für Nierenversagen. Viel Salz in der Ernährung zählt als Risikofaktor und Ursache für Bluthochdruck. Doch besteht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch salzreiche Ernährung für alle gleichermaßen?
Wie hängen Salz und Bluthochdruck zusammen?
Um den Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Salzkonsum zu erklären, reicht ein kurzer Exkurs in die Schulzeit: Salz bindet Wasser, sodass, wenn das Salz im Blut transportiert wird, Wasser osmotisch nachgezogen wird. Das Blutvolumen steigt, doch das Fassungsvermögen der Blutgefäße bleibt gleich, die Folge ist: Der Druck steigt.
Doch dieser klare Zusammenhang besteht nicht bei allen Menschen gleichermaßen. Menschen mit einer sogenannten Salzsensitivität reagieren stärker auf Salz und haben durch eine salzreiche Ernährung ein höheres Risiko für die möglichen Folgen eines Bluthochdrucks, wie z.B. Herzinfarkt und Schlaganfall.
Tatsächlich leidet aber nicht nur das Kreislaufsystem unter zu viel Salz. Auch die Nieren und das Nervensystem können durch eine dauerhaft zu hohe Salzaufnahme Schaden nehmen.
Was ist Salzsensitivität?
Salzsensitive Personen zeigen eine deutliche Erhöhung um 10 Prozent ihres Blutdrucks, wenn sie eine hohe Salzaufnahme haben, während der Blutdruck anderer Personen möglicherweise nur eine kleine oder gar keine Veränderung ihres Blutdrucks bei gleicher Salzaufnahme zeigt. Noch ist die Salzsensitivität nicht gut genug erforscht, doch es könnte daran liegen, dass die Nieren der Betroffenen zu viel Salz zurückhalten, anstatt es mit dem Urin auszuscheiden.
Schätzungen zufolge ist ein Drittel in Deutschland salzsensitiv. Besonders häufig betroffen sind davon Übergewichtige, Diabetiker und Diabetikerinnen. Außerdem haben besonders häufig postmenopausale Frauen salzsensitiven Bluthochdruck.
Du kannst mithilfe eines Bluttests herausfinden, ob du salzsensitiv bist oder nicht. Dieser wird jedoch bislang noch nicht flächendeckend in Arztpraxen angeboten, weder als Kassen– noch als Eigenleistung.
Wie viel Salz sollte ich pro Tag essen?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, nicht mehr als fünf Gramm pro Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht in etwa der Menge eines Teelöffels. Doch in Europa liegen wir täglich weit darüber mit etwa 8 bis 19 g.
Wie kann ich meinen Salzkonsum reduzieren?
Diese Menge Salz erreichst du schnell, da Fertigprodukte oft mehr davon enthalten, als du vielleicht vermuten würdest, und damit sind nicht nur Tiefkühlgerichte oder Pizza gemeint. Auch verarbeitete Produkte wie Fleisch- und Wurstwaren oder Käse enthalten eine Menge Salz und decken so meist schon den gesamten Tagesbedarf ab. Selbst Brötchen enthalten pro Stück knapp ein Gramm Salz.
Daher solltest du also weniger Fertigprodukte essen oder dir Essen liefern lassen, Lieferessen zählt nämlich auch zu den „Salzfallen“. Es lohnt sich aber auch der Blick auf die Nährwerte beim Einkaufen. Salz zählt zu den „Big 7“, den sieben Nährwerten, die auf jeder Verpackung gekennzeichnet werden müssen. Da kannst du zwischen den Produkten, auf die du nicht verzichten kannst, vergleichen und dich für die salzärmere Variante entscheiden.
Der effektivste Weg deinen Salzkonsum zu reduzieren ist jedoch, mehr selbst zu kochen und dabei mehr Kräuter zu nutzen, um zu würzen, anstatt Salz. Dabei reduzierst du das Salz am besten Schritt für Schritt. Denn Salzkonsum ist hauptsächlich Gewöhnungssache. Ein erster Schritt kann es sein, auf das Nachsalzen zu verzichten.
Wenn du beim Kochen dein Essen salzt, nimm am besten jodiertes Speisesalz. Denn Deutschland gilt als Jodmangelland und Jodsalz ist eine einfache Möglichkeit das Jod zu supplementieren. Wenn du mehr über Supplemente erfahren willst, lies unseren Artikel: Supplemente – Welche sind sinnvoll?
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