Unzählige Diäten versprechen ihren Nutzerinnen und Nutzern das Blaue vom Himmel. Ich habe in meiner Praxis viele Patientinnen und Patienten, die schon eine Menge ausprobiert haben und mittlerweile frustriert sind. Denn längst nicht alles was auf dem Diätmarkt zu finden ist, ist auch wirklich koscher. Da gibt es viel Unwissenheit und leider auch Betrug. Das Intervallfasten gehört nicht dazu. Das ist eine Methode, die ich nur zu gern empfehle.
Wie unterscheidet sich Intervallfasten von einer handelsüblichen Diät?
Intervallfasten ist, im Gegensatz zu herkömmlichen Diäten, eine auf Dauer angelegte Ernährungsmethode. Wer in Intervallen fastet, beschränkt sein Ernährungsverhalten auf einen fest definierten Zeitraum.
Ziel ist natürlich, wie bei Diäten auch, Gewicht abzunehmen. Allerdings kommt es beim Intervallfasten deutlich seltener zum JoJo-Effekt und es ist gesünder für den Stoffwechsel, weil es tatsächlich nicht um Verzicht geht. Wer intervallfastet, isst ganz normal, möglichst ausgewogen und artgerecht, nur eben in Intervallen.
Die größte Herausforderung beim Intervallfasten ist für viele Menschen das Snacking zwischen den Mahlzeiten. Das macht dick, weil die Snacks in der Regel kohlenhydratreich sind und das Insulin im Blut hochhalten.
Was geschieht im Körper beim Intervallfasten?
In den Pausen, in denen man nichts zu sich nimmt, geschieht eine ganze Menge im Körper. Der Insulinspiegel im Blut sinkt, weil kein Zucker abgebaut werden muss. So kann der Körper seine Energie aus den vorhandenen Reserven ziehen, die bereits als Fett eingelagert sind. Der Fettstoffwechsel verbessert sich also deutlich.
Gleichzeitig verbessert sich die Insulinsensitivität. Die Zellen reagieren sensibler auf Insulin, weil es nicht mehr ständig im Blut ist. So verringert sich auch die nötige Menge Insulin, die die Bauchspeicheldrüse ausschütten muss, um den Blutzucker in den Essphasen abzubauen.
In den Esspausen baut der Körper neben eingelagertem Fett weitere körpereigene Ressourcen ab, um Nährstoffe zu gewinnen. Dabei werden auch Schadstoffe abgebaut. Das reinigt den Körper und dient der Zellerneuerung. Das Ergebnis ist oft eine reinere Haut.
Außerdem trainiert Intervallfasten einen bewussteren Umgang mit der eigenen Ernährung. Es erfordert etwas Disziplin, nicht sofort dem Hungergefühl nachzugeben aber schafft auch Vorfreude auf die Stunden, in denen man wieder essen darf.
Nebeneffekte
Es gibt allerdings auch einige Nebeneffekte. Je nach den eigenen Essgewohnheiten vor dem Intervallfasten können sich Kopfschmerzen einstellen, ein niedriger Blutdruck, Hautreaktionen, Schlafstörungen und eine schlechtere Laune, weil der Körper eine gewisse Zeit braucht, um sich an die Umstellung zu gewöhnen. Das ist normal und legt sich in den meisten Fällen nach einer kurzen Gewöhnungsphase schnell wieder.
Außerdem kann Intervallfasten einen schon in der Ernährung bestehenden Eiweißmangel verstärken. Aus diesem Grund rät auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), beim Intervallfasten vor allem auf Eiweiß zu achten. Ich empfehle daher Intervallfasten immer professionell begleiten zu lassen und parallel einen individuellen Umbau der Ernährung zu starten.
Die MyFoodDoctor-App liefert genau das: eine umfassende Analyse der eigenen Ernährung, Sicherung der richtigen Eiweißzufuhr und ein spezielles Intervallfastenmodul, mit dem man die richtigen Intervalle lernt. Ganz ohne Nebenwirkungen.
Welche Vorteile haben die einzelnen Methoden?
16:8-Methode
Bei der 16:8-Methode liegen zwischen der letzten Mahlzeit des Vortages und der ersten Mahlzeit des nächsten Tages 16 Stunden, in denen keine Nahrung aufgenommen werden darf. In den acht Stunden, in denen man essen darf, werden optimalerweise zwei Mahlzeiten zu sich genommen.
Der Vorteil der 16:8-Methode:
- Der Stoffwechsel wird nicht heruntergefahren
- Verbesserung des Zucker- und Fettstoffwechsels
- Entzündungshemmende Wirkung
- Die individuelle Anpassung an den Tag (wer lieber Frühstück isst, lässt das Abendessen weg oder umgekehrt)
- Verbesserung der Schlafqualität
- Kein Verzicht auf Lebensmittel und Lebensmittelgruppen
- Kein Jojo-Effekt
- Bewussterer Umgang mit Essen und dem Hungergefühl
- Kann gut durchgehalten werden auf längere Zeit
Ich selbst ernähre mich übrigens auch nach dieser Methode. Da ich kein Übergewicht habe und regelmäßig Sport mache, muß ich allerdings sehr darauf achten, immer drei Mahlzeiten in der übrigen Zeit einzuhalten, weil ich sonst abnehme. In meinem Alter baut der Körper schnell Muskeln ab, so dass ich auch immer auf einen ausreichenden Eiweißanteil in meiner Ernährung achte und natürlich zähle ich die Zuckermenge. Dabei hilft mir meine MyFoodDoctor-App sehr gut.
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Alternierendes Fasten
Beim alternierenden Fasten isst der Fastende einen Tag normal, am nächsten Tag nimmt er nur etwa 25 Prozent der sonst üblichen Energiemenge zu sich. So wechselt man immer zwischen normalen Tagen und Fastentagen.
Der Vorteil dieser Methode:
- Keine Einschränkungen an den normalen Tagen
- Kann gut durchgehalten werden auf längere Zeit
- Seltener Heißhungerattacken
- Kein Verzicht auf Lieblingsmahlzeiten
- Kein aufwändiges Kalorienzählen
Wie finde ich die richtige Fastenmethode für mich?
Intervallfasten reagiert auf unterschiedliche Lebensstile und lässt viel Gestaltungsspielraum. Aus diesem Grund ist das Intervallfasten besser für eine allgemeine Ernährungsumstellung geeignet und wird tendenziell länger angewendet als herkömmliche Diäten. Auch unterschiedliche Ziele können zu unterschiedlichen Durchführungsmethoden führen.
Jeder Mensch kann durch Ausprobieren und in Absprache mit einem Facharzt die für ihn richtige Methode des Intervallfastens finden. Jeder sollte auch in sich reinhören, welche Variante am besten ins eigene Leben passt. Niemals sollte eine Ernährungsform gewählt werden, nur weil Fachleute sie empfehlen, sie aber nicht ins eigene Leben passt.
Komm’ doch mal ins Medicum zu mir oder einem meiner Mitarbeiter. Wir behandeln auch Kassenpatienten. Dann finden wir eine Methode, die dir entspricht. Ansonsten versuch’ es doch mal mit der MyFoodDoctor-App.
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